Wie war das noch gleich mit dem Alltag, der mir fehlte? Bei mir hat sich inzwischen, nach den 6 Wochen unter ner Käseglocke, ein neuer Alltag eingestellt. Und nun weiß ich nicht, wie ich in den anderen wieder zurück komme. Es ist ein bisschen so, als ich hätte ich gerade Urlaub. (Den ich nicht haben darf?) Seit 1 1/2 Wochen geht es mir besser. Und nun scheint auch noch die Sonne und ich habe das Gefühl von: Geil, Erholung. Erstmal alles Schöne nachholen. Dann vergeht der Tag so mit irgendetwas inklusive unnützen Dingen, die mir gefallen, und um 16 Uhr sitze ich hier und fahre runter. Bis der Gedanke kommt: Um 17 Uhr geht’s eigentlich los zur Schule. Mein Rhythmus ist so anders, dass ich echt Probleme habe, das wieder zu drehen – mir das überhaupt wieder vorzustellen. Und will ich das? Will ich jetzt loslegen oder ist das Gefühl nach Leichtigkeit und Belohnung das, dem ich nachgeben sollte? Komischer Weise sagt alles in mir, dass das das Richtige ist. Aber ich weiß nicht, ob ich mit den Konsequenzen zurecht komme. Bisher war es nicht meine “freie Entscheidung”, nicht am Unterricht teilzunehmen, es gab nicht wirklich eine Wahl. Jetzt ginge es, das weiß ich. Vielleicht keine komplette Woche am Stück, aber irgendetwas ginge. Aber das “irgendetwas” befindet sich auch ganz klar außerhalb meiner Komfortzone. Ich muss mich wieder anderen Menschen stellen, ich muss damit leben, dass sich andere Beziehungen entwickelt haben, ich muss damit klarkommen, dass ich hinterher hängen werde, dass ich nicht alles verstehen werde. Ich muss akzeptieren, dass es anders als vorher sein wird. Und mir bleibt gar nichts anderes übrig, ich krieg das von vorher ja nicht zurück. Aber es gefiel mir bis zum Schub so gut. Und nun habe ich nur die Wahl zwischen anders und anders. Das macht mich nervös. Schaffe ich es, keinen Druck zu spüren, wenn ich ihn mir nicht mache? Geht mein Plan auf, zu gucken, ob ich den Anschluss finde und es sonst neu zu starten auf? Ich bin mir sehr sicher, dass ich es, wenn es nicht klappt, als Versagen sehen werde. Und solange ich hier hocke, weiß ich nicht, ob ich versage: Komfortzonen-Liebe hoch 10.