Okay, das lief anders geplant. Ich stellte mir den November als eine Art Paartherapie für meinen Diabetes und mich vor. Leider entwickelte es sich eher zu einem Rosenkrieg. Ich fand keinen Zugang mehr zu meinem Diabetes. Nie habe ich das Wort “ausgelaugt” so oft verwendet wie in den letzten Wochen. Weil der Diabetes gemacht hat, dass ich mich krank fühlte. In der Zeit half es nur, mich auf mich zu konzentrieren. Da war kein Raum, das, was passiert, hübsch auszuformulieren und hier mit euch zu teilen – sorry. Kleine Updates gab es nur zwischendurch bei Facebook.
Diese Krise hat allerdings gemacht, dass ich es nicht mehr länger vor mir herschieben konnte, meine “Ersatz-Diabetologin” kennenzulernen. Am Freitag war ich bei ihr zum Quartalscheck und um mein Leid zu klagen. Wie zu erwarten, konnte sie mir bei den schlechten Werten nicht viel helfen, weil es einfach meine Hormone (ich habe die Pille im August abgesetzt) sind, die da vor sich hin wüten.
Um mir sicher sein zu können, wirklich alles zu tun, um den Blutzucker nicht selbstverschuldet durcheinander zu bringen, habe ich den Plan vom Beginn des Monats, jedes Essen abzuwiegen, tatsächlich gut umgesetzt. Ich war ein bisschen stolz, als ich Milch und Sirup für meinen Kaffee abgemessen hatte und feststellte, dass es exakt so viel BE sind, wie ich immer berechnet hatte, ohne es vorher je zu kontrollieren. Manchmal sind Diabetiker so leicht glücklich zu machen, oder? Am glücklichsten bin ich, weil mein Blutzucker wieder in der Spur ist. Und auch ein bisschen, weil dieser Monat vorbei ist. Ich hatte mir einfach viel zu viel vorgenommen, insbesondere was Diabetes-Kram angeht. Und dabei hat sich der Diabetes schon von selbst viel zu wichtig genommen.
Tschüss November, Hallo Dezember!
Ab morgen sind Annika (http://www.die-welt-mit-diabetes.de) und ich wieder einen Monat lang für die Social Media Kanäle der Blood Sugar Lounge zuständig. Folgt uns gerne und teilt ab morgen eure Gedanken zum Monatsthema “Diabetes und Familie” mit uns: