Jetzt live: die Depression

Ich fühle mich fürchterlich. Glaube ich. Ich denke, dass ich mich nicht gut fühle, aber wenn ich versuche, in das Gefühl reinzuspüren, ist da gar nichts. Alles ist schlimm und alles ist nichts. Irgendwie ging das Gefühl abhanden. Das Gefühl zu mir und das, was mit Emotionen zu tun hat. Ich schreibe das hier aus zwei Gründen. Erstens, weil ich nicht weiß wohin mit mir und mich komplett alleine fühle. Zweitens, weil mir mal jemand geschrieben hat, dass er durch meine Texte jemand depressiven aus seinem Umfeld manchmal besser verstehen kann, weil die Person selbst ihr Problem nicht formulieren kann. Das Problem. Eigentlich habe ich keine Ahnung, ob ich gerade ein Problem habe. Ich fühle mich fürchterlich. Ohne Grund. Es ist nichts passiert. Nichts offensichtliches. Und eigentlich ist alles schön. Alles gut. Aber seit Tagen wurde es immer weniger gut, obwohl es in Wahrheit alles gleichbleibend gut ist. Ich möchte heulen, aber irgendwie kommt dabei nichts weiter raus, als nur verschwommen gucken können. Das wars. Ich kann nicht handeln gerade. Und wenn, dann nur mit viel Taubheit und Anstrengung. Ich kann nicht denken. Und wenn, dann nur mit viel Taubheit und Anstrengung. Ich kann nicht atmen. Und wenn, dann mehr ein als aus und das macht ein ganz komisches Schwindelgefühl. Es ist nicht gut. Ich möchte die Augen schließen und meinen Kopf auf der Tastatur wälzen und ich möchte, das alles still ist. Ich will alleine sein, aber komme nicht damit klar, alleine zu sein. Ich fühle mich alleine und alleine gelassen und beides zu unrecht und trotzdem fühlt es sich ganz fürchterlich an. Glaube ich. Ich möchte in diesem Moment gerettet werden. Obwohl ich weiß, dass es in ein paar Tagen wieder okay sein wird. Es wird vorbei gehen und ich werde mich besser fühlen. Dieser Zustand bleibt nicht für immer. Aber trotzdem ertrage ich ihn in diesem Moment nicht. Ich möchte nicht alleine sein, aber schon die Anwesenheit der Katze überfordert mich. Ich möchte eben doch alleine sein. Aber mich nicht so fühlen. Ich möchte etwas sinnvolles fühlen. Alles fühlt sich schwierig an. Nicht mal schreiben kann ich ordentlich. Aber ich ertrage es nicht, das in mir zu haben. Die Buchstaben und das Schwierige.
Eigentlich ist alles gut, ich weiß das. Aber alles, was ich weiß, hat gerade nichts mit dem Rest zu tun.

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