Selbstakzeptanz, Selbstliebe oder überhaupt der Grundsatz einer nicht abwertenden Selbstwahrnehmung war schon immer ein großes Thema für mich und dadurch auch präsent auf meinem Blog. Gleichzeitig ist etwas anderes hier sehr selten zu finden: Fotos von mir. Wie komme ich da also zu einem Foto-Wettbewerb?
Das Motto der Aktion lautet “#100ProzentIch – Das Gesicht deines Diabetes” und mein allererster Gedanke dazu war: Dann hat mein Diabetes ein Doppelkinn – da bin ich raus! Außerdem: Ist MEIN Gesicht wirklich das Gesicht des DIABETES? Eigentlich nicht. Meinen Diabetes sehe ich viel mehr an (bzw. in) meinem Körper. Aber meinen Körper mag ich kein Stück mehr als mein Gesicht, sprich: Manchmal habe ich inzwischen Momente, in denen ich mich ganz gut mit mir fühle, wenn ich in den Spiegel gucke, hin und wieder ist es mir das Bild darin relativ egal und meine innere Schönheit ist mir wichtiger und dann gibt es aber auch die Momente, in denen ich verzweifeln möchte, weil ich mich so wenig leiden mag. Einige Menschen verstehen solche “Ich bin einfach nicht schön”-Aussagen als Fishing for Compliments, damit hat das allerdings nichts zu tun, denn das Bild, das andere von mir haben, ändert nichts an meinem Gefühl – Komplimente also auch nicht.
Was etwas ändern konnte, waren neue Fotos von mir, die alte Aufnahmen oder reine Fantasien über mein Aussehen ersetzen konnten. In den vergangenen Wochen habe ich mir eine Kamera geliehen und versucht mir bewusst zu machen, dass eine Schokoladenseite kein Betrug ist. Denn das dachte ich bei schönen Fotos von mir: So sehe ich ja nicht wirklich aus. Bei Fotos, die ich von unten schoss, die mehr Doppelkinn und unglückliche Miene als irgendetwas Süßes zeigten, dachte ich hingegen, dass sie die volle Realität darstellen. Dabei waren es nur Perspektiven, die ich ändern musste. Ich habe mich – von oben bis unten – aus verschiedenen Perspektiven fotografiert und was dabei heraus kam war unter anderem mein Beitrag zum #100ProzentIch Wettbewerb:
Das Gesicht meines Diabetes sind medizinische Hilfsmittel wie eine Insulinpumpe (im Gurt), ein Katheter und ein Gewebezuckersensor. Das Gesicht meines Diabetes ist immer bei mir, an mir, mit mir. Mein Diabetes sollte genauso wenig Makel oder gar Grund für weniger Selbstliebe sein wie Übergewicht, Dehnungsstreifen oder Cellulite. Das ist mein Körper, das bin eben #100ProzentIch
Wenn ihr auch das Gesicht eures Diabetes im Rahmen der #100ProzentIch-Kampagne zeigen wollt, findet ihr alles, was ihr wissen müsst, hier: www.100ProzentIch.eu
Unter anderem gibt es dort die wichtige Info, dass “das Gesicht deines Diabetes” nicht zwingend DEIN Gesicht sein muss und du all das fotografieren kannst, was für dich deinem Diabetes ein Gesicht gibt. Ab heute habt ihr 100 Tage Zeit – bis einschließlich dem 17. Juli -, euer ganz persönliches Porträt per Facebook, Mail oder Formular (alles auf der Website zu finden) direkt an Ascensia zu senden.
Mitmachen lohnt sich übrigens nicht nur wegen des wachsenden Selbstbewusstseins, sondern auch, weil es eine Olympus PEN E-PL8 Systemkamera mit 14-42mm Pancake Objektiv zu gewinnen gibt. Welches Foto oder Video gewinnt entscheidet eine vierköpfige Jury, zu der unter anderem Lisa von Lisabetes und Kathy von Diabeteswelt gehören.
Viel Glück und Spaß bei der Aktion!
Na sorry, aber wie hot kann man bitte sein >.>
Ach, aber du hast sowas von Recht mit den Worten über die “Schokoladenseite” und Betrug an einem selbst. 🙁 Da sprichst du mir aus der Seele. Nur das Alles zu akzeptieren fällt mir einfach zu schwer – daran müssen wir noch üben 😀
<3 mucho lovos.